Wir wissen schon lange, dass es keine Zufälle gibt und dass jeder Unfall und jeder Zwischenfall etwas zu bedeuten hat. Aber was?
Ich möchte das in diesem Beitrag so erklären, wie ich es verstehe.
Alles, was wir denken und tun, trägt eine gewisse Menge an Energie in sich. Gefühle brauchen besonders viel Energie. Wir wissen, wie sehr uns Liebe, Zorn oder Hass in Aufruhr bringen können, wenn wir sie fühlen.
Wohin verschwindet diese Energie, wenn wir ein Gefühl nicht wahrnehmen können, dürfen oder wollen?
Wir ahnen schon etwas - es versickert in den Tiefen unseres Unterbewusstseins. Es ist da, aber wir haben keinen bewussten Zugang zu diesem Gefühl.
Energie ist Materie mit einer ihr innewohenden Kraft, die sie in Bewegung hält. Wir glauben, dass Gefühle, die wir nicht wahrnehmen, in uns schlummern. Das stimmt nicht ganz. Diese Energie ist nicht bewegungslos, sondern wirkt wie ein Magnet. Sie zieht ähnliche Energien an, bis sie so groß ist, dass wir sie wahrnehmen müssen.
Alles ist Liebe
In meinem Buch "Die Erde ist ein Paradies" beschreibe ich Energie als einen Anteil der Liebe, die sich verbinden und verströmen will. Wenn wir Energie in Form von Ablehnung oder Widerstand unterdrücken , unterdrücken wir den freien Fluss der Liebe zu uns selbst und zu allen anderen Erscheinungsformen des Universums.
Warum ist Energie ein Anteil der Liebe? Liebe ist das geistige Ur-Element, das sich in die Welt hinein entfaltet. Die geistige nicht-materielle Form wird zu Idee und materieller Form.
In jeder Idee und in jeder Form steckt Energie als Kraft und Bewegung.
So ist alles, was uns im Leben zustößt, immer eine Form der Liebe, entweder in ihrem Bestreben sich zu verbinden oder zu verströmen.
Wenn uns ein Unfall passiert, wenn wir stürzen oder uns verletzen, wird Energie frei. Wir spüren den Aufprall und den Schmerz. Dieser Moment ist wie eine kleine Energie-Explosion. Zu lange aufgestaute und unterdrückte Liebesenergie sprengt sich einen Weg in unser Bewusstsein.
Genau dasselbe passiert in allen anderen unangenehmen Situationen: in Krisen, Konflikten, Streitereien, bei Krankheiten und Problemen. Energie, die lange unterdrückt wurde, schafft sich Raum und dringt ins Bewusstsein.
Ich gebe zu, Liebe ist das letzte, an das wir denken, wenn uns jemand beschimpft, auf der Skipiste überfährt oder wenn wir uns den Fuß anstoßen.
Doch wenn wir genauer in uns nachforschen, dann merken wir, dass etwas in unserem "Liebesleben" nicht stimmt. Wir haben entweder uns selbst oder die anderen zuwenig geliebt.
Wir haben vielleicht versäumt, Liebe anzunehmen, weil wir uns selbst nicht so lieben, wie wir sind. Wir haben uns oder anderen Vorwürfe gemacht, weil wir weder mit uns noch mit den anderen zufrieden sind, weil wir weder in uns noch in andere Vertrauen haben usw.
In der Ruhe liegt die Erkenntnis
Das Positive an einem Unfall ist, dass wir ruhiggestellt sind. Wir haben Zeit, in uns nachzuforschen, was uns die Liebe sagen will. Es gibt mittlerweile genügend Literatur über die Bedeutung von diversen Krankheiten, so dass wir relativ leicht herausfinden, welches Thema dahinter stehen könnte.
Über die Bedeutung von persönlichen Konflikten gibt es, soviel ich weiß, noch nicht so viele Bücher. Und das Fatale an Krisen und Konflikten ist, dass wir meistens unter dem enormen Druck stehen, sofort handeln zu müssen, schnell eine Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten zu wählen, von denen uns weder die eine noch die andere gefällt. Wir stehen mit dem Rücken an die Wand gepresst und schnappen nach Luft. Und das soll Liebe sein?
Wenn der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht, man deinen Arbeitsplatz wegrationalisiert, deine Partnerin stirbt oder dein Partner fremdgeht. Das soll mit Liebe zu tun haben?
Ja. Es hat garantiert immer etwas mit Liebe zu tun. Liebe, die zu lange unterdrückt wurde, die nicht fließen konnte.
In Krisen und Konfliktsituationen wäre es demnach besonders wichtig innezuhalten und sich Zeit zu nehmen. Es wäre wichtig, die Geschwindigkeit zu drosseln und Innenschau zu betreiben, sich um die eigene Energie-Balance zu kümmern, aus dem Drama auszusteigen und zu versuchen, die Situation aus Sicht der Seele zu betrachten, die uns etwas über unsere Liebe sagen will.
Wir glauben nur, dass wir keine Zeit für Innenschau haben - aber wenn wir genau hinsehen, können wir bemerken, wie unachtsam wir auch mit der Zeit umgehen.
Zählt man alle Stunden zusammen, in denen wir in Krisen über unser Schicksal lamentieren, mit Freunden telefonieren und uns bei allen ausweinen und Rat holen und wenn wir die Nächte dazuzählen, in denen wir nicht schlafen, sondern uns geistig in den übelsten Szenarien herumtreiben, werden wir merken, dass da viel Zeit verstreicht, die wir auch positiv und sinnvoller nutzen könnten.
Wenn wir entschleunigen, können wir achtsamer werden - uns selbst und den anderen achtsamer und bewusster entgegentreten, vor allem auch unseren Gegnern gegenüber ein anderes Auftreten an den Tag legen.
Wenn wir unsere Lektion gelernt haben und begreifen, wo, wann und wie stark wir unsere Liebe unterdrückt haben, braucht sie auch nicht mehr durch Explosionen und Unfälle in Erscheinung treten. Und wenn wir wieder sanft sind und versöhnlich gestimmt sind, können die inkarnierten und nichtinkarnierten Engel uns zu Hilfe kommen.
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