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AutorenbildBrigitte Evans

Du bist Schuld ...



oder: das Ende der Projektionen


Wir sind meistens auf der Suche, oft sogar auf der Jagd.

Wir freuen uns manchmal, doch meistens ärgern, fürchten oder sorgen wir uns.

Wir stehen oft neben uns, sind verwirrt und fühlen uns ohnmächtig.

Wir tun manchmal so, als wären wir sicher und mächtig.

Wir tragen Masken vor den anderen - und ärgern uns, dass es uns nicht gelingt, ohne sie zu leben.

Wir suchen nach schönen Erfahrungen und angenehmen Gefühlen.

Wir suchen im Außen - und wenn wir nicht finden, was wir suchen, sind wir enttäuscht.

Wir verurteilen die anderen, die unsere Erwartungen nicht erfüllen.


Wir wissen jedoch auch, dass drei Finger auf uns weisen, wenn wir mit einem Finger auf die anderen zeigen.


Wir projizieren unsere Erwartungen und Wünsche auf Menschen und Tiere, auf die Umwelt, die Gesellschaft, auf Engel, Heilige, Naturwesen oder auf Gott.


Wir schreien in die Welt: Bitte rette mich!

Und da wir nicht erhört werden, versuchen wir mit zwei Mitteln, unseren Worten Nachdruck zu verleihen:

Wir geben den anderen das, was wir eigentlich haben wollen und werden als Retter und Helfer geehrt.

Wir nehmen den anderen, was wir haben wollen, und werden als Übeltäter geächtet.


Egal, wofür wir uns entscheiden, wir werden nicht glücklich und zufrieden werden, sondern neue Enttäuschungen erleben.

Jene, denen wir helfen, bedanken sich nicht genug und können uns nicht zufrieden stellen - und jene, denen wir etwas nehmen, können uns sowieso nicht unsere Wünsche erfüllen.



Unsere Suche nach dem Glück dauert Jahre, Jahrhunderte, viele, viele Leben.


Alles, was wir als Schicksal erleben, ist ein Ausdruck dieser Suche nach Zuwendung und nach erfüllenden Erfahrungen.

Doch wir werden in dieser Welt immer enttäuscht werden, auch wenn wir unsere Erwartungen herunterschrauben bis auf ein Minimum. Wir meinen, das Schicksal meint es nicht gut mit uns. Wir fühlen uns als Opfer, wo wir doch ohnehin nichts anderes wollen als ...

Wir glauben, dass wir die Welt manipulieren können, um unsere innere Suche erfolgreich zu beenden.

Das wird uns nicht gelingen. Es wird immer etwas geben, auf das wir zeigen, das wir anstreben und von dem wir glauben, ES gefunden zu haben.





Der Weg aus den Projektionen


In der Dualität werden wir nur Erfüllung finden, wenn wir unsere Wünsche transzendieren.

Das heißt nicht, dass wir die geistige Welt als Projektionsfläche benutzen dürfen. Denn das bedeutet neue Enttäuschungen. Auch die Engel, Meister und Götter werden uns eines Tages enttäuschen, wenn wir glauben, dass sie das Ziel unserer Suche sind.


Wir müssen den Sprung wagen, uns von unserem Verstand zu befreien und beginnen, auf das Herz zu hören. Durch unser Herz spricht das Universum. Es flüstert uns zu, was unsere Seele wirklich sucht. Und es sagt uns, dass wir es schon haben, immer hatten und immer haben werden.

Der Schatz, nach dem die Seele sucht, das sind wir in unserer reinsten Form.

Das sind wir als Ausdruck der Liebe und des Lichts.

Ist es nicht natürlich, dass uns alles, was wir in der materiellen und auch der geistigen Welt erleben, eines Tages enttäuschen muss?

Ist es nicht sonnenklar, dass eines Tages alle Spiegel zerbrechen müssen, in denen wir nur unsere Ideen über das Leben gespiegelt sehen können?


Jeder Mensch sucht sich selbst - und nimmt die Illusion, dass er nach etwas anderem sucht, mit in das nächste Leben und in das nächste und in alle folgenden Leben auch.


Manifestation ist in jeder Form eine Illusion. Warum haften wir so sehr daran?

Es sind die Gewohnheitsmuster in uns, die uns vorgaukeln, dass diese Welt, in der wir leben, eine ist, die wir bewältigen müssen, um unser Ziel zu erreichen.

Wir glauben, wenn wir in dieser Welt alles richtig machen, also den richtigen Partner, den richtigen Job und den richtigen Wohnort finden würden, dann wären wir glücklich. Doch jeder neue Erfolg wird früher oder später schal schmecken und in uns den Ruf nach neuen Zielen wecken. Die Suche geht weiter.


Unsere Suche führt uns eines Tages zu der Erkenntnis, dass wir uns selbst so viel spiegeln können, wie wir wollen, wir werden uns selbst nicht finden.

Hinter die Spiegel gelangen wir nämlich nicht mit dem Verstand - oder mit Strategien.

Hinter die Spiegel gelangen wir durch reine Hingabe und nicht durch Suchen.

Wir lassen uns fallen in eine Welt, die der Verstand nicht kennt.

Wir lassen uns auf etwas Neues ein.

Und das macht dem Verstand Angst. Hingabe ist so ganz und gar nicht seine Stärke.




Meditation ist Hingabe


Wenn wir in Schwierigkeiten stecken, können wir auf den einen Finger schauen, der in die Welt zeigt, und uns zu beweisen versucht, das wir nicht verantwortlich sind für unser Leben. Auf die Art verlängern wir unseren Weg der Enttäuschungen.


Oder wir betrachten die drei Finger, die auf uns zeigen.

Wir ziehen uns zurück und gehen in uns, fühlen unsere Gefühle, hören unsere Gedanken und wissen, dass sie nur Teil des dualen Spiels sind.

Irgendwann tritt Stille ein. In dieser Stille liegt die Kraft, Krisen zu bewältigen.


Hingabe heißt, nichts mehr im Außen suchen, weil alles hinter den Erscheinungen liegt. Wir lassen die Erscheinungen liegen, lassen sie vorbeiziehen und geben uns dem Atem der Schöpfung hin, dem Ein- und Ausatmen des Universums, dem kosmischen Geist, der Liebe.


Meditation ist das Tor, durch das wir hinter die Spiegel gelangen. Meditation ist Hingabe. Sie kann den ganzen Tag gelebt werden, vom Aufwachen bis zum Schlafengehen. Und eines Tages meditieren wir sogar im Schlaf.


Wenn wir so bei jeder Kleinigkeit verfahren, lösen sich die Projektionselemente in uns auf und wir erleben immer mehr die Welt, wie sie wirklich ist.

Wir haben unsere Suche beendet und sind bei uns angekommen.

Die Außenwelt muss uns nichts mehr beweisen und wir müssen niemanden mehr etwas beweisen.

Wir haben das Spiel / die Illusion beendet.


In herzlicher Verbundenheit,

Namasté!


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