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Ich lebe in zwei Welten. In einer Welt sind viele Dinge noch nicht so, wie ich sie gerne hätte. Da gibt es Krieg und Hunger, Not und Elend. Die Ressourcen der Erde werden ausgebeutet und sind ungleich verteilt. Die Machtverhältnisse stimmen nicht, die Bildung lässt zu wünschen übrig - so vieles, was da noch nicht harmonisch ist.


Und dann gibt es die Welt in meinem Kopf, die ist in Ordnung. Ein ideales Zukunftsmodell, ein Paradies für alle Wesen. Weil ich daran glaube, dass dieses Modell zu verwirklichen ist, habe ich mein Buch geschrieben: "Die Erde ist ein Paradies".


Eigentlich trage ich die Idee nicht nur in meinem Kopf herum, sondern in jeder meiner Zellen. Ich weiß, dass es diese Welt gibt, in der die Menschen einander einfühlsam, liebevoll und achtsam begegnen und auch mit sich selbst achtsam umgehen.

Wie schnell sich diese Idee verwirklicht, hängt von jedem Einzelnen ab. Wenn wir heute die Weichen richtig stellen, dann können wir morgen in so einer Welt leben, und wenn nicht wir, dann unsere Kinder oder Enkelkinder.


Die Weichen stellen wir in uns selbst. Alles Große hat irgendwann als Idee begonnen. Erfindungen und Kompositionen beginnen im Geist als inneres Bild. (Das Wort "Idee" stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Urbild oder Aussehen.)

Machen wir uns doch ein Bild unserer Zukunft - Frieden für alle; naturnahes Wohnen; giftfreie Luft, sauberes Wasser, nährstoffreiche giftfreie Böden; eine umweltschonende und menschenfreundliche Technik, Bildung, die nicht auf dem Auswendiglernen von Daten beruht, sondern die Möglichkeiten der Einzelnen berücksichtigt und Wert auf Kreativität legt; eine Wirtschaft, die nicht der Gewinnmaximierung einzelner dient, sondern ein sinnerfülltes Leben, Gesundheit und Wohlbefinen für alle zum Ziel hat. Und du findest sicherlich noch einige schöne Bilder, mit denen du dein Paradies bereichern kannst!


Von der Theorie zur Praxis:

Wir müssen ein starkes, positives Bild dieser idealen Welt für alle in uns tragen. Diese Welt sollte uns jederzeit als inneres Bild zur Verfügung stehen. Je bunter und gefühlsintensiver diese Zukunftsvision ist, desto eher tun wir auch etwas, um sie zu verwirklichen.


Wir müssen von diesem inneren Bild richtiggehend begeistert sein!


Wenn wir von etwas begeistert sind, beginnen ganze Areale in unserem Unterbewusstsein bzw. in unserer Aura zu arbeiten. Es erfolgt eine innere Ausrichtung. Und wir wissen, dass die Energie der Aufmerksamkeit folgt.

Solange wir unsere Energie, unser Denken und unsere Handlungen hauptsächlich auf die "Welt der Unzulänglichkeiten" ausrichten, haben wir keine Begeisterungsenergie für eine neue Welt. Erst die Begeisterung schafft es, dass wir uns aus unserem Alltag herauskatapultieren und unsere Komfortzone verlassen.

Sobald wir ein Bild einer idealen Welt für alle im Kopf, besser gesagt, in unserem Herzen tragen, wird sich unser Denken und Handeln verändern. Wir werden selbst Teil dieses Paradieses sein wollen und alles dafür tun, dem neuen Leben entsprechend zu agieren. Das innere Bild "zwingt" uns sozusagen, selbst Teil des Bildes zu werden.


Die inneren Kämpfe

Wenn ich eine Welt will, in der Frieden herrscht, bedeutet das, dass ich selbst auch nicht streiten darf. Also keine Streitereien mehr zu Hause oder am Arbeitsplatz.

Das ist nicht leicht und folgende Affirmationen könnten dich unterstützen: "In mir herrscht Frieden. Ich bin Frieden! Ich lebe den Frieden!"

Das heißt nicht, dass du dir alles gefallen lassen musst oder jeder Konfrontation aus dem Weg gehen sollst. Tatsächlich kann es mehr Konfrontationen als früher geben, weil sich ja in dir die zwei Weltbilder bekämpfen. Das alte System will weiterleben und das neue will sich durchsetzen.


Der achtsame Umgang mit uns selbst

In dieser Transformationsphase müssen wir achtsam und liebevoll mit uns und den anderen umgehen. Anstatt sich in jeden Kampf zu stürzen, ist es besser, sich zu schützen.

Wir müssen unsere Grenzen erkennen. Meistens sind sie viel enger, als wir glauben. Vor allem unsere Energie und unsere Kraft hat Grenzen. Wie sehr stecken wie in einem Arbeits- und Ausbeutungstrott, der uns lahmlegt, überfordert und sämtliche Energien raubt? Wie oft am Tag gehen wir über unsere Grenzen und überschreiten die Grenzen der anderen?

Wie viel Zeit und Zuwendung schenken wir uns und den anderen? Wie viel Zeit verbringen wir damit, uns und anderen Freude zu bereiten?


Das Paradies für uns und alle beginnt mit Selbsterkenntnis und Achtsamkeit. Es ist ein Heilungsweg. Und deshalb gibt es Heilungskrisen.

Meine Aufgabe sehe ich unter anderem darin, Menschen in diesen Wandlungsphasen zu unterstützen und werde deshalb in mehreren Texten dieses Blogs darauf eingehen.


"Jede Krankheit, jeder Konflikt und jedes Problem ist ein Ruf der Seele nach sich selbst!", sagen die Engel.

Die Heimat der Seele ist ein paradiesischer Zustand. Du erfindest also gar nichts Neues, wenn du dich für ein Leben in einem Paradies begeisterst. Dieses Idee ist in dir als Same angelegt. Jede Art von Entwicklung und Unzufriedenheit hat ihre Ursache in diesem Bild von deinen idealen Lebensverhältnissen.


Ich wünsche dir viel Freude bei der Gestaltung deines Paradieses!

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Kennt ihr die Leute, die sich über alles aufregen und in jeder Suppe ein Haar finden? Und wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, das Schicksal meint es wirklich nicht gut mit ihnen. Immer sind sie es, denen etwas passsiert. All die unfairen und ungerechten Dinge scheinen immer dieser Art von Menschen zu begegnen.

Vor allem sind das ja auch Menschen, die von sich behaupten, es gut mit den anderen zu meinen, die ohnehin nur das Beste für alle wollen, und trotzdem werden sie vom Schicksal so benachteiligt.


Ich kenne da jemanden, der täglich Zeitungen und das Internet durchforstet und anscheinend nur mehr das Negative sieht. Denn das postet er dann mit ätzenden Kommentaren. Ich habe bis jetzt keine Ahnung, auf wessen Seite er eigentlich steht, weil er verbal wild um sich schlägt - mal nach links, dann nach rechts...

Die politische Richtung ist in dem Fall ja auch nicht wichtig. Ich finde es nur traurig, wenn jemanden nichts anderes mehr bleibt, als so einen Hilferuf über die sozialen Medien loszulassen. Denn etwas anderes kann es nicht sein als ein Hilfeschrei. Und ich bin mir fast sicher, er ist sich dessen gar nicht bewusst. Zwischen den Zeilen höre ich die Angst, die Wut und den Frust auf alles und auf jeden.


Was kann man da tun? Was könnte dieser Mensch (oder alle anderen, die ähnlich ticken) tun? Auf jeden Fall aufhören, jeden Mist zu posten. Das ist so, als würde man rausgehen und den Nachbarn den eigenen Mist vor die Tür leeren. Wäre es nicht besser, anzuklopfen und freundlich "Hallo!" zu sagen oder noch besser, die Nachbarn auf eine Tasse Tee einzuladen und ihnen Kekse zu servieren?

Einfach nur Druck abzulassen und aufzuzeigen, was alles schlecht ist - bringt das etwas? Bringt es euch etwas, wenn ihr das hier lest? Es soll "sich aber was bringen". Also hier eine Anregung für Menschen, die sich nicht anders zu helfen wissen, als verbal um sich zu schlagen.


Kurz gesagt: Es geht immer um innere Verletzungen. Egal wie groß die Aggression ist und wie versteckt die Verletzungen auch sein mögen. Sie sind die Ursache für aktive und passive Aggression. Die aktive bekommen seine Mitmenschen täglich zu spüren, die passive bekommt er selbst in Form diverser Krankheiten, Konflikte und "Ungerechtigkeiten" zu spüren.


Und wie könnte er mit diesen Verletzungen umgehen? Der erste Schritt wäre zuzugeben, dass er verletzt ist. Nicht, dass er irgendwann als Kleinkind oder Jugendlicher verletzt wurde. Vielmehr sollte er die Verletzungen jetzt fühlen. Dann würde er seine Schwäche fühlen und erkennen, dass er Heilung braucht.

Sich einzugestehen, dass man schwach ist und Hilfe braucht, ist das eigentliche Problem an der Sache. Denn wenn das diesem Mann bewusst wäre, müsste er ja nicht "durch die Blume" - also über ätzende Postings auf sich aufmerksam machen.


"Und was ist dann?", könnte er mich fragen. "Jetzt weiß ich, dass ich verletzt bin. Was fange ich mit der Info an? Hilft mir das weiter? Mir hilft eh niemand. Mir kann niemand helfen. Überall wo ich hingehe, werde ich ausgenutzt und übervorteilt."

Da hat er wohl recht, der gute Mann. Wahrscheinlich ist er schon oft an "falsche" Helfer geraten, an Psychologen, die ihm das Geld aus der Tasche gezogen haben, an Ärzte, die ihm falsche Diagnosen gestellt haben, an Therapeuten, die nichts gewusst und nichts gemacht haben. Auch wenn diese Leute allen anderen geholfen haben, ihm konnten sie nicht helfen.


Er wird erkennen müssen, dass er zuerst sich selbst helfen muss, bevor er Leute anzieht, die ihm weiterhelfen können. So schwierig ihm der nächste Schritt auch fallen mag. Jetzt heißt es, Selbsterkenntnis üben - Bauchnabelschau: Computer und Fernseher nicht aufdrehen, Zeitungen nicht lesen. Hinsetzen und in sich hineinfühlen. Sich selbst begegnen, viele, viele Tage lang sich selbst beobachten, sich selbst fühlen, den eigenen Atem, den eigenen Herzschlag beobachten - sich selbst wahrnehmen, den Körper, den Geist und die Seele.



Die eigene Lebensanschauung erkennen

Es liegt doch auf der Hand. Wie kann dieser Mann (oder ähnlich geartete Menschen) von anderen erwarten, dass sie ihm helfen, wenn in ihm der Satz "Mir kann eh niemand helfen!" wie eine Leuchtschrift grell aufleuchtet? Die eigene negative Lebenseinstellung zieht sich wie ein roter Faden durch sein ganzes Denken. Das müsste er sich ansehen, er sollte das am besten aufschreiben oder zeichnen. Vielleicht braucht er am Anfang viele schwarze Stifte, um all die dunklen Gedanken und Gefühle zu Papier zu bringen. Aber das ist besser, als die eigenen Ängste ständig auf die Weltpolitik zu projizieren und den eigenen Seelenmüll anderen vor die Nase zu kippen.


Vielleicht fließen im Stadium der Selbsterkennung und Selbstbetrachtung die Tränen. Er könnte tagelang weinen, um sich, um die Welt, um alles. Er könnte seine Schwäche, seine Ohnmacht beweinen.

Die meisten Menschen laufen in diesem Stadium Gefahr, wieder zornig zu werden und andere für das eigene Leiden verantwortlich zu machen. Wenn man es schafft, das sein zu lassen und stattdessen bei den eigenen Gefühlen bleibt, kommt irgendwann der Wunsch nach Trost. Und auch hier könnte er Gefahr laufen, ungeduldig zu werden, sich diesen Trost von anderen zu wünschen und beleidigt zu sein, weil dieser Trost nicht ruckzuck gewährt wird.


Das Wichtigste wäre, sich der eigenen Weichheit und Verletzlichkeit und des Wunsches nach Trost und Heilung bewusst zu sein. Nicht im Kopf. Sondern es ganz tief im Bauch spüren. Das ist der Unterschied. Und das ist schon fast eine Erleuchtung. Alle Masken, alle Ablenkungen sind abgefallen. Übrig bleibt ein Mensch ohne den Drang, sich in den Dramen des Lebens zu verlieren. Er will sich selbst wieder nahe zu sein.


Heilung kann erst dann geschehen, wenn wir uns selbst fühlen, wenn wir uns nicht ablenken lassen. Am Computer zu kleben, sich über andere aufregen und verletzende Postings zu verfassen, ist eine Art der Ablenkung von sich selbst.


Aber, wenn der Mann sich als weiches, sanftes Geschöpf fühlt, das Trost und Hilfe braucht - dann ist die Aggression weg. Und dann kann ihm auch geholfen werden. Erst dann. Aggressiven Menschen kann man nicht helfen. Ihr Energiekörper ist aufgewühlt, dunkel. Die Person ist nicht aufnahmefähig, sondern überzieht sich selbst und die Umwelt mit Blitzen und dunklen Energieschwaden.


Auch die Engel haben Schwierigkeiten uns zu helfen, wenn wir innerlich toben. Ihre liebevolle Energie erreicht uns nicht. Sie müssen warten, bis wir weicher werden. Auf meiner Homepage gibt es ein Gebet, das helfen kann, sich für den Heilungssstrom zu öffnen.


Wenn der Mann (und all die anderen, die diesen Prozess durchmachen) sich dann helfen lässt und die alten Wunden heilen dürfen, dann wird eines Tages eine Wandlung geschehen: Er könnte innerlich weich und sanft sein und sich trotzdem nicht als Opfer fühlen. Er könnte seine Feinfühligkeit akzeptieren und dennoch willensstark und mutig sein. Aber er wäre nicht mehr hart. Er würde erkennen, dass es keine Ungerechtigkeit gibt, sondern dass er nur die Münze zurückerhalten hat, mit der er selbst gezahlt hat. Mit Härte.


Und er könnte sich mehr und mehr darüer freuen, dass die Welt ein wunderbarer Ort ist.


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Aktualisiert: 13. Jan. 2018





Gefühle haben in unserem Alltag nichts verloren. Sie stören uns, sind uns im Weg und werden deshalb unter den Teppich gekehrt, sprich in unser Unterbewusstsein verschoben. Leidvolle und glückliche Momente werden gleichermaßen unterdrückt - da machen wir keine allzu großen Unterschiede, denn als Erwachsener sollten wir weder wegen jeder Kleinigkeit weinen noch wegen jeder Bagatelle Jubelschreie loslassen.

Dank Internet dürfen wir kleine Emoticons in die Welt setzen. Ein Smiley mit Herzchen am Handy als Ersatz für wahre Lebensfreude? Das ist traurig :-(



Heute früh habe ich das Wort Kalbspariser gehört und gleich traten Tränen in meine Augen. Ich sah das Kalb vor mir mit seinen großen Augen und den wirbeligen Locken auf der Stirn. So ein wunderbares Tier kann man doch nicht töten, um Wurst daraus zu machen? Wer macht so etwas? Wie viel Gefühl muss man in sich abtöten, um ohne Gewissensbisse diese Wurst essen zu können?

Erscheint nicht bei jedem Menschen gleich ein Bild eines Kalbes, wenn man das Wort hört? Wie kommt es, dass Menschen so schnell ihr Mitgefühl verlieren, wenn es um ihre eigene Lust, ihre eigene Bequemlichkeit geht?


In welchem Alter verlieren wir den Bezug zur emotionalen Realität? Ein Kalb ist ein lebendiges Wesen, genauso wie ein Schwein oder ein Reh, ein Pferd oder ein Lamm. Wie kommt es, dass wir glauben, es wäre normal, diese Tiere zu züchten, zu schlachten und zu essen?

Wie kommt es, dass wir unseren Kindern Bilderbücher mit Lämmern, Ferkeln und anderen Tieren auf dem Bauernhof zeigen und uns daran erfreuen, wenn das kleine Kind voller Freude auf die Bilder zeigt - und ihnen dann das Fleisch dieser Tiere im Gläschen servieren? Biologisch natürlich, denn das Fleisch von glücklichen Tieren schmeckt besser. Wie pervers und grotesk ist das alles?


Warum nehmen wir das Gefühl der Freude am lebendigen Tier nicht ernst? Es ist reine Lebensfreude, sich am lebendigen Wesen zu erfreuen. Wir freuen uns, wenn wir die Vögel singen hören, wenn wir ein Pferd laufen sehen und ein Reh im Wald mit seinem Kitz sehen.


Die Freude am Essen dieser Tiere läuft über eine Schiene, die wir nicht bewusst wahrnehmen. Denn wenn wir Tiere essen, töten wir die Freude am lebendigen Tier ab. Wir drehen etwas in uns um. Wir verlieren ein großes Stück Mitgefühl.

Wir können uns nicht gleichzeitig am lebendigen Wesen erfreuen und uns am Schlachten und Essen ergötzen.

Die Freude an einem lebendigen Wesen hat eine hohe Schwingung und nährt uns. Wenn wir dem kleinen Kind zeigen würden, wie das nette Lamm geschlachtet wird, würde es weinen und Albträume bekommen. Um das Kind zu schützen, wird das in Bilderbüchern tunlichst nicht gezeigt.


Unser Verstand weiß aber, dass diese Kreaturen, die von unseren Kindern so geliebt werden und die wir als Kind auch geliebt haben, oft entsetzlich leiden müssen bevor sie geschlachtet werden. Unser Unterbewusstes ist ja nicht blöd. Kein Tier zerstückelt sich allein und springt als Kalbspariser fein aufgeschnitten in die Plastikverpackung.

Wir wissen, welches Leid wir den Tieren antun. Etwas in uns fühlt noch den Ekel und Grausen vor dem Töten und fühlt mit den Tieren mit. Etwas in uns (das kleine Kind) fühlt Schmerzen, weil diese Tiere getötet werden. Etwas in uns fühlt Wut auf die Menschen, die Tiere töten und Wut auf jene Menschen, die unsere Lebensfreude so rasch vernichten.

Das ist unser wahres Gefühl. Und diese Wut, diese Traurigkeit und diese Täuschung gären langsam in unserem Körper und machen uns krank.

Wir hüten uns davor, Zugang zu unseren Gefühlen zu erhalten, weil es bedeutet, dass wir so vielen inneren Widersprüchen begegnen würden und verstecken uns hinter Rechtfertigungen, die uns unser Verstand suggeriert.


Der gesamte Erziehungsprozess ist ein Prozess des Gefühleabtötens, bzw. des Verschiebens eines Weltbildes. Das kleine Kind fühlt sich verbunden mit der Welt und allen Wesen. Wir nennen diesen Zustand auch animistisch, weil das Kind alle Wesen als beseelt und lebendig wahrnimmt. Es drückt seine Gefühle direkt aus. Es lernt im Laufe seines Lebens, dass dieses Verhalten unerwünscht und kindisch ist. Von allein würde es nicht auf die Idee kommen, seine Gefühle zu zügeln - das wird ihm von den Erwachsenen antrainiert.

Warum? Weil die meisten Erwachsenen selbst ihre eigene Lebensfreude so unterdrückt haben, dass sie sich mit einem halben Leben begnügen.


Unser Unterbewusstes erinnert sich jedoch noch an die früheste Kindheit, als wir ermutigt wurden, laufen und sprechen zu lernen, als man uns noch viel Zuwendung entgegenbrachte und uns ermunterte, Purzelbäume zu schlagen und vor Freude in die Hände zu klatschen, als man uns kitzelte und hochhob, bis wir lachten und jauchzten.

Wie oft jauchzen wir noch? Wie oft lachen wir noch?


Wundert sich jetzt noch irgendjemand, dass unsere Welt aussieht, wie sie aussieht?

Unser Verstand und das Abtöten der Gefühle hat uns technische Errungenschaften gebracht, könnte man sagen. Doch wer wagt zu behaupten, dass Menschen, die sich ihre Gefühle bis ins Erwachsenenalter bewahrt haben, nicht auch technisch begabt sein können? Gefühle und Verstand müssen einander nicht ausschließen. Doch würde es niemanden, der nur einen Hauch wahres Mitgefühl hat, einfallen, eine Tötungsmaschine zu erfinden - weder für Menschen noch für Tiere.


Menschen, die sich ihre Lebensfreude und ihr Staunen bewahrt haben, die noch weinen, wenn sich eine Fliege an einem Fiegenfänger verfangen hat und die Ameisen retten, die ins Wasser gefallen sind, weil sie fühlen, dass auch die Ameise ein Recht auf ein glückliches Leben hat - haben es nicht leicht in dieser kalten Welt. Doch sie haben genau so viel Verstand wie die anderen, die ihre Gefühlskälte oder ihren Zynismus zur Schau stellen und die sich selbst belügen, die nicht glauben, dass unser Leben von unseren verdrängten Gefühlen gesteuert wird, welche wesentlicher Bestandteil unserer Kindheit waren: Kindliche Freude wird zu kindischer Freude und authentisches Mitfühlen wird zu Gefühlsduselei, die Erkenntnis, dass alle Wesen beseelt sind, wird von ihnen zu animistischem Blödsinn verkehrt. Und alle, die noch echtes Mitgefühl und Lebensfreude zeigen, werden verurteilt.


Da die Mehrheit der Menschen emotionale Verletzungen in ihrer Kindheit erleiden mussten, hat die Mehrheit der Menschen ihr Mitgefühl und ihre Lebensfreude verbannt. Da es so viele sind - nämlich wirklich fast alle, glauben sie, dass sie richtig liegen... und dass sie Recht haben.


Wenn wir nicht beginnen, unsere emotionalen Verletzungen zu heilen und die Lebensfreude und echtes Mitgefühl mit allen Wesen zu empfinden, werden wir auch die nachfolgenden Generationen mit falschen Überzeugungen großziehen und sie belügen. Wir werden weiterhin unsere innere Disharmonie nicht erkennen oder wenn wir sie erkennen, als unwichtig abtun und uns auf die Disharmonien in der Außenwelt konzentrieren. Wir werden nicht erkennen, dass wir unsere eigenen kindlichen Ängste noch längst nicht überwunden haben und die Außenwelt für unser Schicksal verantwortlich machen. Wir werden weiterhin mit dem Finger auf alles zeigen, was anders oder fremd ist und mit dem Gewehr auf alles zielen, was sich bewegt.


Ich wünsche uns allen ein Aufwachen aus diesem Albtraum!

Und ich wünsche allen einen gefühlvollen und freudevollen Tag!



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